Mit dem "Europaeus"-Preis geehrt: Holz-Pionier Herbert Kulterer
Das vereinigte Europa, wie man es sich immer wünschen würde: Von seiner allerbesten Seite zeigten sich der große Gedanke und die ebenso großen Persönlichkeiten bei der Verleihung der Europapreise 2024 an Österreichs „Mister Europa“, den EU-Kommissar Johannes Hahn, an den Ausnahme-Unternehmer Herbert Kulterer und die frühere EU-Staatssekretärin und Topmanagerin Brigitte Ederer.
Laudatoren waren Jean-Claude Juncker (ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission), Timo Springer (CEO Springer Maschinenfabrik und Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten) und Pamela Rendi-Wagner (einstige Ministerin für Gesundheit und Frauen, SPÖ-Chefin und aktuell Direktorin der EU-Gesundheitsagentur ECDC). Der EUROPAEUS wird als Gemeinschaftspreis von Landeshauptmann Peter Kaiser und Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl verliehen. Veranstalter ist das Forum Velden mit Initiator Walter Prutej.
Von Oberkärnten in die Welt
Die unternehmerische Lichtgestalt des Abends war der mittlerweile 88-jährige Herbert Kulterer, der für sein beeindruckendes Lebenswerk ausgezeichnet wurde. In rund 50 Jahren baute er aus bescheidenen Anfängen einen Weltmarktführer und Global Player von Kärnten aus auf und war darüber hinaus ein führender Interessensvertreter in der Holz-, Papier- und Säge-Industrie in Europa. Mit nur 22 Jahren übernahm Kulterer den großväterlichen Betrieb und verstand es, die Öffnung Europas für das Familienunternehmen optimal zu nutzen. „Der Weg dorthin war alles andere als leicht. Vor allem der Großbrand 1998, der das Herzstück des Betriebes zerstörte, hätte viele entmutigt. Doch Herbert Kulterer bewies gerade in dieser schwierigen Zeit einen bemerkenswerten Willen und Weitblick: Anstatt sich geschlagen zu geben, sah er in der Katastrophe eine Chance zum Neuaufbau, zur Modernisierung und Expansion. Er entschied sich dazu, für den Wiederaufbau Maschinen und Technologien der Springer Maschinenfabrik einzusetzen. Was zur Folge hatte, dass schon mein Vater Hansjörg Springer über viele Jahre hinweg sehr erfolgreich gemeinsam mit Herbert Kulterer technologische Standards im Bereich der Sägeindustrie setzte. Er investierte in neue Technologien, erhöhte die Kapazitäten schuf ein hochmodernes Großsägewerk. Eben dieser Wille zur Modernisierung und zum Ausbau des Standortes sorgte und sorgt auch noch heute dafür, dass unsere Familien seit vielen Jahren nicht nur freundschaftlich, sondern auch unternehmerisch verbunden sind. Und auch die nächste Generation, vertreten durch Christoph, meinen Bruder, Gero und mich, arbeitet erfolgreich zusammen“, fasste IV-Präsident Timo Springer in einer berührenden, Generationen übergreifenden Laudatio zusammen.